Genf 2014: Designstudie Alfa Romeo 4C Spider

Der Genfer Auto-Salon stellt die Bühne für die Vorpremiere des Alfa Romeo 4C Spider. Exakt ein Jahr nach der Weltpremiere des Coupés stellt diese Designstudie einen Zwischenschritt im Hinblick auf den für Anfang 2015 geplanten Start der Serienproduktion dar.


Die Fahrzeugkategorie der Spider hat in der Historie von Alfa Romeo stets eine wichtige Rolle gespielt als emotionalste Form, einen Alfa Romeo zu erleben. Die jüngste Evolution dieses Konzeptes ist der in Genf gezeigte Alfa Romeo 4C Spider. Wie seine Vorgänger steht er für atemberaubendes Design, kraftvolle Motoren und herausragendes Fahrvergnügen.

Der Alfa Romeo 4C Spider verkörpert darüber hinaus exakt die Eigenschaften, die das Coupé zur neuen Marken-Ikone gemacht haben und tief in der DNA von Alfa Romeo verwurzelt sind: Leistung, italienischer Stil und technische Innovationen für Fahrspaß.








Die Spider von Alfa Romeo zählen zu den schönsten Fahrzeugen in der Historie von Alfa Romeo. Beispiele dafür sind der Giulietta Spider aus den 1950er Jahren, der meist als Duetto bezeichnete Spider, der an der Seite von Dustin Hoffman im Kinohit „Die Reifeprüfung" (1967) zu Weltruhm kam, und der beeindruckende Alfa Romeo 8C Spider.

In dieser Tradition steht die zweisitzige Studie Alfa Romeo 4C Spider. Mit atemberaubendem Design, entworfen vom Alfa Romeo Centro Stile, und leistungsstarkem Mittelmotor verkörpert er die technische Kompetenz der Marke in Reinkultur.

Ein Detail des Konzeptfahrzeugs ist der in drei Schichten aufgebaute Lack in Perlmutt-Weiß, der mit Tiefe und Glanz die Linien der Karosserie besonders hervor hebt. Der typisch italienische Stil wird ergänzt durch ein traditionelles Stoffverdeck.

Eine Hightech-Komponente ist der aus Kohlefaser gefertigte Rahmen der Windschutzscheibe. Er erfüllt die Funktionen erhöhte Steifigkeit der Karosserie sowie verbesserte Aerodynamik und steht außerdem für den Anspruch von Alfa Romeo, Schönheit mit Funktionalität zu kombinieren. Dies gilt genauso für die ebenfalls aus Kohlefaser gefertigten Einfassungen der Hauptscheinwerfer.

Eine neue Design-Lösung ist auch bei den Felgen zu erkennen. Die Leichtmetallräder im Format 18 Zoll für die Vorderachse und 19 Zoll hinten sind aus vollem Aluminium gefräst und mit speziellen Niederquerschnittsreifen von Pirelli bestückt.


Innovative Materialien bestimmen auch den Innenraum. Die für die Fertigung der Fahrgastzelle verwendete Kohlefaser ist an vielen Stellen sichtbar geblieben, um die Anmutung von Hightech, Leichtbau und Exklusivität zu unterstreichen. So haben die Alfa Romeo Designer außerdem eine exklusive Lederausstattung gewählt, die in der Tradition feinster italienischer Handwerkskunst steht.

Die Vorserienversion des Alfa Romeo 4C Spider hat eine Länge von rund vier Meter, der Radstand ist kürzer als 2,40 Meter. Damit ist der Zweisitzer kompakt und verspricht ein sehr agiles Fahrverhalten. Die Designer haben eine Karosserie entwickelt, die nicht nur eine effiziente Aerodynamik aufweist und bei hohen Geschwindigkeiten die Fahrstabilität durch vom Luftstrom erzeugten Abtrieb erhöht. Darüber werden die Luftverwirbelungen im Cockpit bei geöffnetem Verdeck minimiert. Der Komfort der Passagiere wird dadurch auch bei hohem Tempo nicht beeinträchtigt.


Um die gesetzlichen Sicherheitsvorschriften für Cabriolets zu erfüllen, ist das Gewicht des Alfa Romeo 4C Spider Konzept im Vergleich zum Coupé leicht erhöht auf rund 60 Kilogramm. Gelungen ist dies durch den verstärkten Einsatz von Kohlefaser, unter anderem für den Überrollbügel, den Windschutzscheiben-Rahmen und die Spoiler.

Darüber hinaus verzichtet der Spider auf die Heckscheibe aus Glas. Stattdessen ist in diesem Bereich die aus speziellem glasfaserverstärktem Kunststoff (SMC) gefertigte Karosserie neu gestaltet. Sie umschließt die Kopfstützen und den Überrollbügel. SMC ist mit einem spezifischen Gewicht von rund 1,5 Gramm pro Kubikzentimeter deutlich leichter als Stahl (ca. 7,8 g/cm3) oder sogar Aluminium (ca. 2,7 g/cm3), lässt sich aber in wesentlich komplexere Formen pressen und wird bei kleineren Kollisionen nicht deformiert. SMC ist darüber hinaus sehr widerstandsfähig gegen Chemikalien oder Luftverschmutzung und wirkt geräuschdämmend, erhöht also den akustischen Komfort an Bord.


Die Studie des Alfa Romeo 4C Spider ist mit einer Abgasanlage von Akrapovic ausgerüstet, einer im Motorrad-Rennsport (unter anderem Moto GP, Superbike, Supersport, Motocross und Enduro) erfolgreichen Marke. Die zweistufig arbeitende Anlage ist aus dem sehr leichten Hightech-Metall Titan sowie Kohlefaser hergestellt. Kern des Systems ist in elektrisch gesteuertes Ventil im Abgasstrom. Mittels drahtlos aus dem Cockpit per Knopfdruck ausgelöstem Signal öffnet sich das Ventil. Dadurch wird die Leistungsentfaltung weiter verbessert, außerdem kommt der charakteristische Sound des Turbomotors noch besser zur Geltung.


Als Antriebsquelle dient der Vierzylinder-Turbomotor aus dem Coupé. Das Triebwerk mit einem Hubraum von rund 1.750 Kubikzentimeter verfügt über einen Motorblock aus Aluminium - Gewichtsersparnis rund 22 Kilogramm - sowie spezifische Ansaug- und Auspuffkrümmer. Zu den Komponenten des Hochleistungsmotors gehören außerdem Benzin-Direkteinspritzung, variable Ventilsteuerung auf Einlass- und Auslassseite, Turbolader sowie eine spezielle Strategie der Überschneidung von Ventilöffnungszeiten (Fachbegriff „Scavenging"), um ein verzögerungsfreies Ansprechen des Turbolader sicher zu stellen. Das berüchtigte „Turbo-Loch" wird so eliminiert.

Der Turbomotor ist kombiniert mit dem Doppelkupplungsgetriebe Alfa Romeo TCT, das mit geringem Gewicht und hoher Schaltgeschwindigkeit Maßstäbe setzt. Der Fahrer kann die Gänge auch mit Schaltwippen am Lenkrad wechseln.

Bereits in der Vorserienversion bietet der Alfa Romeo 4C Spider beeindruckende Fahrleistungen. Aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigt das Cabriolet in 4,5 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt jenseits von 250 km/h. Dazu kommen hohe Verzögerungs- und Querbeschleunigungswerte. Eine Ursache für dieses dynamische Potenzial ist die ausgeglichene Gewichtsverteilung mit 40 Prozent auf der Vorder- und 60 Prozent auf der Hinterachse.

Wie die aktuellen Serienfahrzeuge von Alfa Romeo ist die Studie mit einer elektronischen Fahrdynamikregelung ausgestattet. Mit ihrer Hilfe kann der Fahrer das Temperament des Spider an seine Vorlieben anpassen. Zusätzlich zu den drei Standardeinstellungen Dynamic, Natural und All Weather steht ein vierter Betriebsmodus zur Verfügung. In der Stufe Race wird das Fahrerlebnis auf einer Rennstrecke noch intensiver.

In Ergänzung zu Motorleistung und Fahrdynamikregelung ist auch das Sportfahrwerk des Alfa Romeo 4C Spider Konzept auf dynamisches Fahrverhalten ausgelegt. An der Vorderachse kommt eine Einzelradaufhängung mit doppelten Querlenkern zum Einsatz, an der Hinterachse sorgen weiter entwickelte Federbeine nach McPherson-Prinzip für optimale Kraftübertragung und Straßenhaftung.

Die Bremsanlage verzögert mit innenbelüfteten Scheiben ringsum, die Lenkung ist ähnlich einem Rennwagen sehr direkt übersetzt. Den letzten Schliff geben Räder in unterschiedlichen Formaten an der Vorder- (18 Zoll) beziehungsweise Hinterachse (19 Zoll).

Weitere Artikel zum

Artikel ab 2011